Transkript der Episode 26 von Frag Wolfram, dem Online Business Podcast mit Wolfram Kläger vom 09.08.2023
Geheimnisse? Im Gegenteil. Suchmaschinen wie Google sind offenherzig! Wer das versteht und umsetzt, hat im SEO-Spiel schon halb gewonnen.
Online Business lebt vom Traffic. Deine Websites, Online Shops, deine Social Media Profile, was immer du ins Internet stellst, funktioniert mit jedem Klick besser.
SEO (Search Engine Optimization) kennt jeder.
Wenn du das beherrschst, kannst du in Klicks baden, heisst es.
Und das sogar völlig kostenlos, sagt man.
Im Unterschied zu anderen Traffic-Quellen wie z.B. Anzeigen bei Facebook und Google, wo jeder weiss, da musst du für jeden Klick einzeln bezahlen.
Und jeder weiss auch: SEO ist für Google da.
Google hat es geschafft, andere Suchmaschinen fast vollständig aus unserem Bewusstsein zu verdrängen. Zusammen mit YouTube ist die Google-Suche und die Optimierung von überragender Bedeutung für deinen Erfolg im Online Business.
Social Media wie Facebook, Instagram, X (Ex-Twitter), LinkedIn und Tiktok spielen eine Sonderrolle. Lassen wir heute mal aussen vor.
Und lass uns auch mal – für den Moment – vergessen, dass es mehr und mehr auch spezielle Plattformen gibt, die versuchen, ihre eigenen Spielregeln durchzusetzen, sich von Google und dem klassischen SEO abzugrenzen, wie z.B. Reddit oder Medium.
Heute soll es mal nur um die klassische Suche im Internet gehen.
Was du, ich, wir glauben, was gut, sinnvoll, notwendig ist, um in den Suchergebnissen auf Seite 1 zu landen.
Also im sogenannten Ranking gut abzuschneiden.
Für möglichst viele Suchanfragen, die zu deinen, meinen Themen passen. Zu allem, was wir so anbieten. Sei es brisanter Content oder die besten Produkte und Dienstleistungen aller Zeiten.
Je höher du mit diesen deinen Seiten rankst, desto mehr Klicks fängst du ein. Was du auf deinen Seiten dann damit machst, wie diese Klicks in Geschäft konvertieren, sei für heute auch mal dahingestellt, für eine der nächsten Episoden in diesem Podcast.
Heute soll es hier um Glauben gehen.
Und um Aberglauben.
Denn: diese Optimierung auf viele gute Klicks in der Google-Suche hat so viele Haken und Ösen, dass es schon einige Zeit braucht, um in dieser "Wissenschaft" oder "Kunst" nach vorne zu kommen. Auch nur den Überblick zu behalten. Weil SEO nicht stehen bleibt. Sich jeden Tag weiterentwickelt. Zur Zeit sehr deutlich zu erkennen, am Gerangel und all den heissen Diskussionen um die KI und wie sie womöglich das ganze SEO-Spiel demnächst auf den Kopf stellen wird.
Lass mich an 7 Mythen festmachen, die sich wie Efeu um das Thema SEO ranken. Und das teilweise schon immer und hartnäckig. Oder erst in letzter Zeit. Also:
- Gerüchte
- Aberglauben
- Missverständnisse
- und andere Irrtümer
Kurz: Märchen!
Lass uns das mal aufklären und eiskalt abräumen!
(So weit *ich* das bis jetzt durchschaue, meine eigenen Erfahrungen gemacht habe, mit anderen Worten: was *ich* glaube und was nicht) 🙂
1. Keywords vs. Topics (Themen)
SEO dreht sich um Keywords. Das glaubt jeder und kann als ziemlich gesichert gelten. Die Frage ist:
- Was sind Keywords eigentlich?
- Wofür stehen Keywords, was steckt dahinter?
- Wie findest du heraus, auf welche es ankommt?
- Und wo baust du sie geschickt ein, in deinen Content?
Mit Keywords sind die Wörter gemeint, die Suchende bei Google in das berühmte eine Feld tippen. Die Wörter, aus denen die Suchanfrage besteht. Das können tatsächlich einzelne Wörter sein. Aber auch ganze Phrasen und vollständige Sätze, z.B. in Frageform. Bei ChatGPT heisst das: Prompt und meint eine vollständige schriftliche Anweisung, was die KI jetzt für dich tun soll, welche Antwort du von ihr erwartest.
Tatsächlich haben sich diese Suchbegriffe immer mehr verlängert.
Weil heute nach Allem und Jedem gesucht wird. Und die Flut an möglichen Antworten so gross ist, dass wir uns schon lange angewöhnt haben, die Suchanfrage so spezifisch wie möglich zu formulieren. Damit Google zackig mit den passenden Antworten rüber kommt. Statt uns seitenlang mit irrelevantem Blabla zu belämmern.
Daher kommt der Fokus auf Longtail-Keywords.
Das sind die mit dem langen Ende. Für die du einfacher nach oben kommen kannst, in den Suchergebnissen rankst. Einfach, weil es für diese laaaangen Keywords weniger Wettbewerb gibt. Weniger Seiten, die mit deinen Seiten um dieselben Suchanfragen konkurrieren, bei Google.
Es war einmal tatsächlich so, dass du die Keywords, für die du ranken wolltest, einfach in den Kopf der HTML-Seite eingetragen hast, den sogenannten Meta-Tag. Streng genommen heisst es Meta-Element.
Diese Zeiten sind schon lange vorbei.
Den Tag für Keywords gibt es noch. Da kannst du auch weiterhin reinschreiben, was du willst. Für deine Buchhaltung oder so. Google interessiert das nicht mehr. Google durchsucht deine Seiten auf eigene Faust nach verwertbaren Antworten auf mögliche Suchanfragen.
Dem nächsten Märchen, das du gleich wieder vergessen kannst, könnte ich den Titel geben: Fluff Stuff.
Meint das sogenannte SEO-Texten. Die Grundregeln sind ungefähr:
- Schreib so viel wie möglich. Wenn du selbst keinen Bock drauf hast, such dir billige Autor:innen dafür und bezahle sie nach Anzahl Wörtern. Oder lass gleich die KI brummen. Bis du bei 1.500, 3.000, 17.000 Wörtern landest.
- Mach dir eine Liste von allen Keywords, für die du mit dieser Seite ranken willst, und verstreu sie über deinen Text. Achte darauf, dass die Keyword-Dichte nicht über 0,815 steigt.
- usw. usf.
Kein Witz!
Solche "Regeln" findest du immer noch überall, zuhauf. In 1.000 Variationen überliefert. Von allen möglichen Expert:innen.
Kannst du alle eiskalt vergessen.
Die einzigen Regeln, die du dir merken musst:
- Liefere den besten Content, den du liefern kannst
- Zu Themen, die bei Google tatsächlich gefragt sind
- Mach Google-User:innen glücklich und zufrieden
- mit deinen Antworten auf ihre Suchabsichten
Und schon läuft’s bei dir mit SEO. Mehr Details dazu gleich noch im Zusammenhang mit weiteren SEO-Märchen.
Zum Beispiel: Märchen Nr. 2.
2. Links vs. Content (Authority)
Frag 5 SEO-Expert:innen und du hast 50 Antworten, worauf es im Google-Casino wirklich ankommt: Links oder Content.
Beide Extreme sind ungefähr genauso beliebt wie alle Grautöne dazwischen.
Die Link-Fraktion besteht darauf, dass es bei SEO eigentlich nur auf Backlinks und interne Links ankommt.
Mit Backlinks sind externe Links gemeint, mit denen fremde Websites auf deine Website verweisen.
Als interne Links gelten alle Verweise, die du selbst setzt, im eigenen Content, auf der eigenen Website. Oder auch, wenn du mehrere Websites hast, von der einen zur anderen.
Linke Site, rechte Site.
Genau!
Lass uns doch zig Websites bauen und massiv miteinander verlinken. Gerne auch durcheinander. Da blickt doch Google nicht mehr durch. Und Zack! haben wir ein Imperium mit höchster Autorität. Dann können wir posten, was wir wollen und ranken mit dem Zeug innerhalb von ein paar Tagen auf Seite 1!
Eiskalt abgeräumt: Vergiss es!
Google hat mit x Updates längst bewiesen, dass es lernfähig ist.
Der Aufwand, den du heute betreiben musst, für solche Linkfarmen, der ist so enorm, dass du schon ganz genau wissen musst, was du tust. Und vor allem gut damit leben kannst, dass Google den ganzen Bumms demnächst mit einem einzigen Update wegwischt. Platt macht. Abstraft. Aus. Ende.
Wie wäre es stattdessen mit seriösem Link Building?
Sei doch einfach hilfreich und gut, mit deinem Content. Und rede darüber, z.B. auf deinen Social-Media-Kanälen.
- Gib Interviews
- Tanz Tiktok
- Mach einen Podcast oder wenigstens
- geile Thumbnails für deine YouTube-Videos
Oder hilf Journalist:innen mit deinem Content aus, wenn sie Fragen haben, genau zu dem Thema, in dem du dich auskennst. Dafür gibt es eigene Plattformen wie z.B. HARO (helpareporter.com).
Und schon hagelt es Backlinks, diesmal mit Sinn und Verstand. Die langfristig wertvoll bleiben, für deinen Ruf, deine Reputation und deine Autorität im Netz. Völlig egal, welche Google Updates dich demnächst überrollen.
So ähnlich verhält es sich mit vielen Glaubenssätzen, die über interne Links kursieren, z.B. diverse Silo-Theorien.
Je länger ich dabei bin, desto weniger interessiere ich mich überhaupt noch für solche "Geheimtipps" und angeblich so goldene Regeln.
Dazu gehört nicht zuletzt das Märchen von:
"Content ist alles, was du brauchst!"
Das ist nämlich das Mantra der anderen SEO-Extremisten.
Die behaupten, Backlinks kannst du vergessen. Bau geilen Content. Dann kommen die Backlinks von alleine. Musst du dich gar nicht drum kümmern!
Faktencheck, aus Erfahrung: funktioniert so, meeeh.
Natürlich brauchst du beides und musst dich um beides kümmern.
Aktiv, gezielt und strategisch. Von nichts kommt nichts.
Auf den Punkt gebracht: Du kannst noch so viel Content bauen und noch öfter reinschreiben, wie kompetent, erfahren, beliebt und erfolgreich du bist. Du kannst gerne auch zeigen, wie gut du aussiehst und wie gut du es hast. Mit deinem Haus, Auto, Boot und der blitzenden Rolex am Handgelenk.
So lange niemand auf dich verlinkt, giltst du nichts. So gut wie.
Deine Autorität, dafür steht das A in EEAT, Experience, Expertise, Authority und Trust – hatten wir hier kürzlich erst in Episode 24 besprochen (ich setz da mal einen internen Link in die Show Notes bzw. das Transkript!) 🙂
Ach was, das gilt für alle 4 Komponenten gleichermassen!
Erst die externen Backlinks auf deinen Content beweisen, dass du EEAT hast, Erfahrung, Fachkompetenz und einen guten Ruf. Dass du vertrauenswürdig bist.
Es ist also mal wieder wie Henne und Ei, mit den Backlinks und dem Content.
Und es kommt – nach meiner Erfahrung – nicht so darauf an, was du glaubst, sondern: wem!
Bestes Beispiel, aktuell: das Interview gestern, das Gael Breton mit Brian Dean geführt hat. Auf YouTube. Link in den Show Notes.
Gael Breton ist einer der beiden Authority Hacker. Wahrscheinlich der besten Plattform da draussen, wenn du von Grund auf lernen willst, wie das Content Business im Internet funktioniert.
Und Brian Dean ist ein Phänomen.
Er hat mit seinen Websites backlinko und explodingtopics jetzt schon zweimal bewiesen, was du als Solopreneur mit einem kleinen Team erreichen kannst. Wenn du – wie er – richtig gut, clever und vor allem: verdammt fleissig und zielstrebig bist.
Schau dir das Interview an. Eine gute Stunde. Kann ich nur empfehlen.
Anschliessend, denke ich, kannst du besser unterscheiden, woran du erkennst, ob sich jemand auskennt und wem du vertrauen kannst, am ehesten, unter all diesen Expert:innen, Tutor:innen, Coach:innen und Speaker:innen da draussen.
So. Ich merke, ich ufere aus, mal wieder, mit dieser Episode.
Lass mich die restlichen 5 Märchen etwas knapper erzählen. Ich verspreche, wir kommen darauf wieder zurück. Im Einzelnen. Demnächst. In diesem Podcast.
Das 3. Märchen dreht sich um lokale Websites. Für die es angeblich keinen Content gibt. Oder nur solchen, den alle anderen auch haben.
3. Local? Vergiss Content!
Was ist mit lokalen Websites gemeint?
Hier geht es vor allem um Dienstleistungen in einem bestimmten Einzugsgebiet, eine Stadt, eine Region.
Beispiele sind Anwälte, Ärzte, Handwerker, Pflegeberufe, Ladengeschäfte und dergleichen.
Das Märchen geht so:
Die machen alle dasselbe. Da genügt im Grunde ein Onepager. Eine Website mit allem drauf, auf einer Seite. Und das "Online Business" reduziert sich auf die Telefonnummer, die da möglichst dick und fett abgebildet ist. Wenn es hoch kommt, gibt es eine Terminvereinbarung, online.
Und was soll ich da lange erzählen: kannst du auch eiskalt vergessen!
Der entscheidende Content ist nicht, dass du da hinschreibst:
Hey hallo willkommen, ich bin z.B. Anwalt, kenne mich mit sagen wir Arbeitsrecht aus und ich bin der Beste weit und breit. Und hier zeige ich dir meine schöne Kanzlei. Und schau mal da sind noch FAQ mit ganz viel Wissenswertem zum Arbeitsrecht.
Missversteh mich richtig. Das will ich alles nicht abwerten.
Es geht darum zu verstehen, dass du viel mehr machen kannst, um dich mit Content Marketing vom Wettbewerb abzuheben. Auch, wenn es "nur" um ein lokales Geschäft geht. Erst recht, wenn es davon unzählige, vergleichbare Angebote gibt. Oft sogar in der nächsten, räumlichen Umgebung.
Der beste Content ist der, den nur du hast.
Mit Daten, die du selbst sammelst, auswertest, präsentierst. Mit Geschichten, die nur du erzählen kannst, weil du sie selbst erlebt hast, mit Haut und Haaren, Problemen und Lösungen, die sich kein SEO-Texter ausdenken kann, weil er sie nicht erlebt und erfahren hat.
Was z.B. Anwälte erreichen können, mit Online Marketing und Online Business, dafür gibt es in Deutschland wohl kein besseres und bekannteres Beispiel als Christian Solmecke und seine Kölner Kanzlei, die neuerdings unter wbs.legal firmiert.
Gut. Zugegeben. Lokal ist dieses Geschäft schon lange nicht mehr, so richtig. Dient ja hier auch nur als Beispiel..
Vielleicht gibt es demnächst mal einen Podcast Spezial zum Thema Online Business für Anwält:innen. Dazu hätte ich durchaus Einiges zu erzählen.
Aber! Jetzt erst mal weiter mit Märchen Nr. 4 zum Thema:
SEO dauert doch ewig!
Da verlasse ich mich doch lieber auf Google Ads, z.B. als bester Anwalt, bester Arzt oder beste Tischlerei!
4. Sandbox vs. Traffic (Liga)
Jeder, der schon mal eine Website an den Start gebracht hat, kennt das Problem: Google scheint tatsächlich eine Ewigkeit zu brauchen, bis deine neue Website in den Suchergebnissen auftaucht. Ganz zu schweigen von: ganz oben auftaucht. Dort, wo es anfängt, Spass zu machen. Mit dem Online Marketing und dem Online Business.
Dieses SEO-Märchen heisst in meinem persönlichen Märchenbuch:
Sandbox (Sandkasten)
Die Story dazu: Ist ja klar. Google kennt dich noch nicht. Da warten die erst mal ab. Was du so bringst. Ob das was taugt. Die lassen dich jetzt zappeln. Dauert 4 bis 6 Monate. Mindestens! Bis du mit dem ersten Traffic rechnen kannst.
Eiskalt abgeräumt: eine nette Geschichte. Leider weit entfernt von der harten Realität.
Google ist der grösste Staubsauger der Welt.
Ich staune auch nach Jahren immer noch und immer wieder, wie gut diese gigantische Maschine funktioniert. Und jeder, der oder die eine Website hat, kann selbst damit experimentieren, wie lange es dauert, bis der Google Crawler zu Besuch kommt. Bis der Indexer anspringt, deinen Content in feinste Krümel zerlegt und in irgendwelchen Vektorräumen verstaut.
Mit einem Tool wie Ahrefs kannst du Google fast dabei zusehen, nahe dran an Echtzeit. Wie der Algorithmus saugt und sortiert, probiert und verwirft, neuen Anlauf nimmt usw.
Fakt ist, auch brandneue Websites können in kürzester Zeit hochschiessen, in den Suchergebnissen. Wenn alle Bedingungen dafür erfüllt sind. Die sich einzig aus dem Algorithmus ableiten. Ganz grob aufgeteilt in die Abteilungen Relevanz und Autorität.
Beides haben wir vorhin schon angesprochen.
Die Relevanz bezieht sich auf deinen Content und die Nachfrage danach.
Die Autorität bezieht sich auf die Summe aller Links, die auf deinen Content verweisen, vor allem die Summe aller externen Backlinks und deren Relevanz bzw. Qualität.
Wenn du also mit deiner neuen Website, deinen Themen, deinem Content diese beiden Buttons drücken kannst, öfter und viel fester als die meisten deiner Konkurrenten, dann kannst du, wenn es nach Google geht, praktisch sofort gewinnen.
Nur, leider, leider, in der Praxis wird dir das nicht allzu oft gelingen. Aus dem einfachen Grund: du bist nicht allein auf der Welt. Und wenn, in einer winzigen Nische vielleicht, für die sich kaum jemand interessiert.
Alles ganz grob und simpel formuliert.
Wichtig zu verstehen ist: wie schnell du bei Google da landest, wo du hinwillst, kannst du tatsächlich zum grössten Teil selbst beeinflussen.
Wenn du
- grob weisst wie Google funktioniert
- deine Wettbewerber richtig verstehst
- über die nötigen Ressourcen verfügst
Und am besten springst du schon von einer möglichst hohen Startrampe aus los. Damit meine ich: von absolut Null starten dauert mit Sicherheit am allerlängsten. Ohne jeden Backlink und ohne jedes Echo in den Social Media.
Aber: das kannst du ja gestalten!
Ein weiterer Geheimtipp dazu, Märchen Nr. 5:
Kauf dir doch einfach eine Domain, die schon mal Trillionen Backlinks hatte und einen entsprechend gigantisch hohen Traffic!
Wäre das nicht ein Traum von Startrampe?
5. Aged Domains
Auf Deutsch: eine schon gealterte und vorgereifte Domain. Da packst du nur noch deinen Content drauf und: ab geht die Post!
Ich sag’s mal so: hat was von Gebrauchtwagen kaufen.
Kann super funktionieren.
Oder auf dem Schrottplatz landen.
Eine solche gebrauchte Domain muss schon richtig gut passen, zu dem, was du damit vorhast.
Wir hatten es vorhin schon:
- Allein die Zahl der Backlinks nützt dir wenig
- Diese Backlinks sollten auch inhaltlich passen
- Und relevant sein, für das, was du anbietest
Ausserdem sollte es dir auf keinen Fall egal sein, von wem diese Backlinks kommen.
Das alles zu analysieren und zu prüfen, z.B. mit Tools wie Ahrefs und WayBackMachine, das kann ganz schön aufwändig werden. Und es bleibt immer das Restrisiko, dass du für grossartig hältst, was Google am Ende überhaupt nicht interessiert oder sogar abstrafen wird.
Stichwort: Risiko!
Führt uns direkt zu Märchen Nr. 6: Die Magie von ChatGPT.
6. AI Content
Was? Du baust deinen Content noch selber? Von Hand? Mit dem eigenen Kopf? Macht doch heute kein Mensch mehr!
Allein YouTube ist voll von Tutorials und Tools und Tipps und Tricks.
Und vor allem: Prompts.
One Click Content.
Das isses!
Hauptkeyword eingeben. Und schon rappelt die Outline, die Gliederung mit allen Kapitelüberschriften.
Allesamt clickbaity, selbstredend.
Mach mir 20 Titelvorschläge!
Zack.
Nehm ich.
Und das Ganze mit AutoGPT & Co für 100 Artikel am Tag.
Kein Problem. Raus damit!
Äh!!!
Vielleicht doch ein Problem?
Vor ein paar Monaten noch geisterten die wildesten Fantasien durchs Netz, über die geile neue Welt, die KI dem Content Business verheisst.
Stimmt ja auch. Zum Teil. Die neuen KI-Tools liefern erstaunliche Ergebnisse. Bald jeden Tag noch erstaunlicher.
Egal, ob Text, Bild, Audio, Video.
Content Creator:innen rotieren schon. Weltweit. Es ist tatsächlich eine Revolution. Das war für die Meisten bis vor ein paar Monaten unvorstellbar. Dass das mit Software geht!
In Hollywood streiken die Schauspieler:innen und Statist:innen, weil sie demnächst vielleicht nur noch ein einziges Mal gebraucht werden: für den 360-Grad Scan mit 50 Kameras gleichzeitig und das Voice-Cloning im Tonstudio nebenan.
Aber was bedeutet das fürs Internet, fürs Online Business?
Entwickelt sich das Content Marketing und Content Business mit KI zum Content–Vollautomaten, wie Kaffeemaschinen?
Wissen kann es derzeit niemand. Vermuten kann ich, dass das noch ganz lange nicht passieren wird.
Aber du und ich, wir können wenigstens glauben.
An das, was Menschen ausmacht, was sie von Maschinen unterscheidet, inklusive Software und neuronalen Netzen und Large Language Models und such es dir aus:
- Maschinen interessieren sich für absolut gar nichts
- Maschinen haben keine Ahnung von Gefühlen
- Vor allem nicht davon, wie es sich anfühlt, für Jahrzehnte auf dieser Welt zu sein und so lange gut zu leben und
- wenn ein bisschen Zufall und Glück dazukommen, aus diesem Lebenslauf machen zu können, was einem alles einfällt
- inklusive Blödsinn
Übersetzt auf das Google-Business und die ganze SEO-Branche:
Maschinen suchen nach nichts. Und wenn sie trotzdem etwas finden, können sie nichts damit anfangen.
Content ist Kommunikation.
Von Menschen.
Mit Menschen.
Über Menschen.
Zwischen Menschen.
Für Menschen.
Das ist die einzige Relevanz, die zählt.
Maschinen wie KI, die uns dabei hilft, besser miteinander zu kommunizieren als bisher, schneller, gezielter, effektiver, spannender, lustiger, lehrreicher, was immer, solche Maschinen sind gut. Die behalten wir.
Die anderen kommen weg.
Wetten? 🙂
Und damit zum 7. und letzten Märchen für heute:
7. SEO interessiert nur Nerds
Was versteht man denn unter Nerd? Wikipedia sagt: englisch modern für Computerfreak, ursprünglich Sonderling.
Das könnte doch passen, zu dem, wie man sich den typischen / die typische SEO so vorstellt?!
Ohne Computer wird es jedenfalls schwer.
Und Freak sollte man schon auch sein. Besessenheit vom Thema und allem, was dranhängt, das sollte man schon mitbringen.
Aber für welchen Job, welche Rolle gilt das nicht?
So bald du professionell irgendwas mit dem Internet zu tun hast?
Das Märchen vom SEO-Nerd geht jedenfalls so:
Das Thema SEO ist so frickelig, technisch, kompliziert und speziell, dass ich als Normalo gar keine Chance habe, mitzureden. Das überlasse ich den Freaks. Das delegiere ich weg!
Jetzt kann ich natürlich nicht ausschliessen, dass du dir diese Einstellung immer noch leisten kannst. Weil du z.B. ein Super-Team aufgebaut hast, auf das du dich 100 % verlassen kannst. Oder weil eine Agentur im Spiel ist, die ihr Handwerk beherrscht. Und die das jeden Tag mit Traffic und Conversions beweist.
Auf der anderen Seite:
- Welches Geschäft ist heute immer noch kein Online Business?
- Wie hoch ist bei dir / euch der Anteil vom Umsatz, der über das Internet eingespielt wird?
- Wie gross ist die Abhängigkeit von einzelnen Personen und ihrem Knowhow, ihrer SEO-Erfahrung?
- Wer weiss, ob das Geschäft nicht noch ganz anders wachsen könnte, wenn du / ihr SEO-mässig noch besser aufgestellt wärt?
Ausserdem weiss ich und sehe ich immer wieder: Content Creation und SEO sind zwei verschiedene Welten. Oder werden jedenfalls oft so gehandhabt.
Dabei gehören beide Themen eng zusammen.
Wie wir es hier vorhin mehrfach angesprochen haben.
Die Koordination ist absolut entscheidend.
Sonst landen wir in der endlos kreativen Ecke auf der einen Seite und in der endlos technisch kompetenten Ecke auf der anderen.
Nur am Ergebnis klemmt’s.
Am Ende des Tages.
Das heisst nicht, dass wir alle schleunigst SEO-Freaks werden müssen. Aber es bedeutet schon, dass wir vielleicht ab jetzt genauer hinhören und lernen, gute Gründe von guten Ausreden zu unterscheiden.
Das Internet ist die Basis für Online Business.
SEO ist das Rückgrat des Internet.
So gar keine Ahnung davon ist: ein schlechtes Konzept.
Fazit für heute: Google versteht dein Business besser als du denkst
Mit SEO von gestern gewinnst du keinen Blumentopf. Tipps und Tricks zünden nur Strohfeuer.
Google weiss ziemlich genau, wie dein Online Business tickt.
Bei dir. Bei Anderen. Weltweit.
Je mehr du das akzeptierst und in deine SEO-Strategie übersetzen kannst, desto erfolgreicher wirst du sein, in deiner Nische, mit deinen Projekten.
Social Media und bezahlte Werbung können deine SEO-Strategie perfekt ergänzen, aber nie ersetzen.
Mehr und mehr KI macht SEO schneller und effizienter, ändert aber wenig an den Spielregeln.
In diesem Sinne:
Bis nächsten Montag
Ich habe gehört, Podcasts bringen SEO-mässig überhaupt nichts. Der Trend geht komplett zu KI-Agenten. Solche, die von der KI Podcasts machen lassen. Und solche, die Podcasts von ihrer KI anhören und danach per KI auf eine WhatsApp-Nachricht zusammenfassen lassen. Oder per KI vergessen lassen.
Also: in diesem Podcast wird das nicht passieren!
Wenigstens von meiner Seite.
Ich spreche hier auch nächste Woche noch höchstselbst. Und freue mich, wenn du wieder mit deinen natürlichen Ohren dabei bist.
Falls dir inzwischen eine künstliche oder intelligente Frage an Wolfram eingefallen ist, lass mir deine KI sofort eine Nachricht schreiben.
Sag ihr, die E-Mail-Adresse ist
fragwolfram@wolframklaeger.com
Ich verspreche, mit eigenen Fingern zu antworten.
Jedenfalls, bis auf Weiteres 🙂
Alle Grüsse, Ciao Ciao, Dein Wolfram und: Peace!
Links
- The Brian Dean Method – Authority Hacker, YouTube
- Experience, Expertise, Authority, Trust – Frag Wolfram #24
- Nerd – Wikipedia
- SEO für Blogs – Frag Wolfram #21
- Solopreneure – Frag Wolfram #18
- Podcast SEO – Frag Wolfram #16