Transkript der Episode 33 von Frag Wolfram, dem Online Business Podcast mit Wolfram Kläger vom 10.10.2023
Mit Fahrrädern und VW Bus am Chiemsee, Bodensee und Lago Maggiore unterwegs. Was brauche ich zum arbeiten? Mehr als WLAN und Strom?
Huch!
Wo sind denn die letzten beiden Episoden geblieben?
Ins Wasser gefallen.
Irgendwo am Chiemsee, am Bodensee und am Lago Maggiore.
Dort war ich nämlich im Urlaub, für die letzten gut zwei Wochen.
Mit Frau, Freunden und Fahrrädern auf Tour. Teils mit dem VW-Bus und den Fahrrädern hinten dran. Eine Woche rund um den Bodensee sogar nur mit den Fahrrädern.
Vor der Abfahrt hatte ich noch den Plan, die beiden Episoden mobil aufzunehmen und hochzuladen. Das habe ich noch mal aufgeschoben und schon gar kein Mikro mitgenommen. Ich hatte nämlich vor der Abfahrt schlicht keine Zeit mehr, auch noch den Audio-Kram einzupacken und den Laptop dafür einzurichten.
Tatsächlich habe ich während der Reise nur das Nötigste gearbeitet. Für mich ist es also noch ein langer Weg zum digitalen Nomaden.
Dafür habe ich jetzt, nach der Rückkehr, umso mehr zu tun.
Immerhin muss ich mir dazu keinen Arbeitsplatz suchen und zittern, ob das WiFi gerade hält, was es verspricht.
Und deshalb gibt es heute auch nur eine wirklich ganz kurze Podcast-Episode, in der ich über meine aktuellen Erfahrungen berichte, mit dem mobilen Online Business, dem flexiblen Arbeiten unterwegs, in aller Freiheit.
In 5 Tagen mit dem Fahrrad um den Bodensee
Mit den Stationen Ludwigshafen, Friedrichshafen, Bregenz, Uttwil, Radolfzell plus Rheinfall in Schaffhausen.
Diese Radtour haben wir zu viert gemacht.
Mit Übernachtungen in lokalen Hotels.
Hier und da habe ich den Laptop mal für eine Stunde aufgeklappt. Mit dem WLAN in den Hotels sind wir sehr gut klar gekommen.
Für grössere Geschichten, z.B. eine ganze Podcast-Episode war dank der Gruppendynamik keine Zeit. Wir waren alle vier komplett auf Urlaub eingestellt. Für die Jahreszeit hatten wir auch unglaubliches Wetter. Wer will da den Laptop klimpern, länger, als unbedingt nötig?
Jedenfalls: hatte ich so vorher noch nicht ausprobiert.
Jetzt kann ich sagen: es klappt!
Zwei Satteltaschen, ein Täschchen am Bauch und eines über der Stange genügen vollauf, um alles dabei zu haben, was man für 5 bis 7 Tage dabei haben möchte.
Da wäre sogar noch Platz für ein Mikrofon gewesen. Und bei Bedarf ein kleines Audio-Interface dazu.
Über den Bernardino-Pass zum Lago Maggiore
Weiter ging es eine Woche zu zweit, mit unserem VW-Bus, einem T5 Multivan, die beiden Fahrräder hinten dran. Bei weiter herrlichem Wetter wollten wir am Bernardino nicht in den Tunnel, sondern sind einfach rechts ab, auf die alte Pass-Strasse. Zwischen Cabrios und Motorrädern. Eine Serpentine nach der anderen. Bis in gut 2.000 Metern Höhe das Ristorante auftaucht und zu einer Pause einlädt.
Am Lago Maggiore angekommen, noch in der Schweiz, in Locarno, haben wir einen Campingplatz direkt am See angesteuert und sind dort 3 Tage geblieben. Heisst Delta-Camp und bei nächster Gelegenheit landen wir bestimmt wieder dort. Weil es uns rundherum gut gefallen hat.
Dann 1 Tag "Blechwanderung" im Bus, rund um den See, den italienischen Teil, bis wir auf der Ostseite einen anderen Campingplatz gefunden haben, das Lago-Camp in der Nähe von Luino. Auch diese Location ist eine Empfehlung. Gerne wieder.
Beide Plätze kann man übrigens auch mit der Bahn erreichen. Wenn man keinen Bus dabei hat, nur ein Zelt, und das noch irgendwie aufs Fahrrad oder sogar an den Rucksack dran packen kann.
Mobilfunk und WiFi (WLAN)
Die Schweiz liegt bekanntlich mittendrin, in Europa, aber sie will partout nicht dazugehören. So weit hatte ich das auch auf dem Schirm. Aber dass Vodafone 7,99 EUR extra von mir will, pro Tag, für dieselbe Leistung, die ich in der EU kostenlos bekomme, damit das "Roaming" auch in der Schweiz funktioniert, wie sonst überall gewohnt, das stösst dann schon sauer auf.
Ganz abgesehen vom Wechselkurs.
Ich habe irgendwo gelesen, rein volkswirtschaftlich gesehen, sei der aktuelle Kurs von 96 Rappen für einen Euro eine faire Bewertung.
Wenn ich dann im Mini-Supermarkt am Campingplatz in Locarno ein kleines Fläschchen Spülmittel erwerbe, für 3,95 Schweizer Franken, umgerechnet irgendwas über 4,00 Euro, frage ich mich, was Nationalökonomen meinen, wenn sie "fair" sagen.
Nur so als Beispiel.
Aber! Egal!
Dass die Schweiz teuer ist, aus EU-Sicht, weiss man schliesslich vorher und kann sich darauf einstellen. Also: mal wieder in aller Ruhe die 40 Euro-Vignette an die Scheibe päppen und durch!
Mobil arbeiten ohne Mobilfunk geht allerdings gar nicht.
Das weiss auch jeder. Aber wie geht das mit dem WLAN oder wie es ausserhalb Deutschlands überall heisst: dem WiFi?
Hotels, Cafes und Campingplätze bieten alle ein freies WLAN an.
Je weniger dort los ist, desto besser kann man arbeiten. Weil sich weniger Leute dieselbe Bandbreite teilen müssen.
Das führt regelmässig dazu, dass man in der "Prime Time" abends ab 20:00 Uhr nur selten eine stabile Verbindung hat. Tagsüber, vor allem vormittags klappt es besser, weil dann weniger Leute fernsehen, zocken, youtuben und dergleichen.
Zwischen Hotels, Cafes und Campingplätzen habe ich keine grossen Unterschiede festgestellt, in dieser Beziehung. Man kann Glück haben oder sich stundenlang ärgern. Und alles dazwischen.
Eigener WLAN-Hotspot
Eine Alternative zum lokal im Hotel, Cafe oder Camp angebotenen Wifi ist ein mobiler WLAN-Hotspot.
Den kann man sich mit jedem besseren Handy und der passenden App aufbauen. Ohne Weiteres. Hauptsache, die Mobilfunkverbindung ist gut, an dem Platz, an dem man sich gerade befindet. Dann klappt es meistens auch gut mit der mobilen Datenverbindung.
Hat aber den Nachteil, dass das Handy dadurch praktisch blockiert ist, zum Telefonieren. Und vor allem kann man dem Akku beim Entleeren zusehen. Also besser gleich am USB-Ladekabel hängen lassen.
Eine Alternative zum Handy-Hotspot wäre ein mobiler WLAN-Router.
Die gibt es in unterschiedlichen Preisklassen zwischen 50 und 800 EUR.
Als eigenständige Gerätchen, in der Grösse zwischen einer Zigarettenschachtel und einem ausgewachsenen Router, wie man ihn von zuhause kennt.
Statt einem DSL- oder Kabelanschluss hat so ein mobiler Router ein Mobilfunk-Modul, das wie ein Handy mit einer SIM-Karte zum Leben erweckt wird.
Am besten eine Zweitkarte nur für den Datenverkehr.
Und schon bleibt das Handy frei für Telefonate usw. und man kann rund um den VW-Bus sein eigenes WLAN nutzen.
Das ist – die korrekte Einstellung vorausgesetzt – auf jeden Fall sicherer als das, wo sich alle anderen auch anmelden.
Und dieses eigene WLAN können auch mehrere Computer und Handys gemeinsam nutzen, wie man es von zuhause gewohnt ist.
Funktioniert natürlich auch im Zelt und ums Zelt herum, mit anderen Campern und sonstigen Wohnmobilen.
Es muss kein VW-Bus sein. Der hat andere Vorteile 🙂
Eines der günstigen Geräte fürs mobile WLAN haben wir auch schon mal ausprobiert. Und ich werde es in diesen Tagen bei Kleinanzeigen zum Verkauf stellen. Weil die Bandbreite bestenfalls für ein Gerät gleichzeitig taugt. Und der eingebaute Akku leider überhaupt nicht.
Wenn der mobile Router mehrere Geräte versorgen soll, muss man mindestens zwei oder drei Preisklassen höher investieren.
Dazu mehr, demnächst, in diesem Theater. Wenn ich praktische Erfahrung damit habe.
Fazit für heute: Es kommt darauf an
Reisen ist schön. Reisen und zwischendurch arbeiten, beides miteinander verbinden, ist ein Riesenanreiz, es zu versuchen.
Man muss ja nicht gleich zum rastlosen Nomaden werden.
Aber: heute hier, morgen dort arbeiten, wenn man ständig unterwegs ist, im VW-Bus, Wohnmobil, im normalen Pkw, per Bahn oder Flugzeug, das ist schon eine Herausforderung. Vor allem, wenn es mehr sein soll, als das, was man überall zwischendurch mal eben auf dem Handy erledigen und durchwischen kann.
Die grösste Herausforderung für mich, das habe ich bei dieser Reise wieder gesehen, die grösste Herausforderung besteht für mich darin, dass ich mich überhaupt dazu motivieren kann, unterwegs zu arbeiten, mehr, als das unbedingt nötigste.
Die nächstgrösste Herausforderung sehe ich darin, dass man sich konsequent auf die mobile Arbeit vorbereitet und entsprechend organisiert.
Das beginnt mit dem Arbeitsplatz.
Der Laptop auf den blanken Schenkeln platziert taugt nur begrenzt.
Schon gar nicht im hellen, klaren Sonnenschein, der die meisten Laptop-Displays alt aussehen lässt.
Es kann also durchaus mal lästig werden, zwischendurch, eine halbwegs brauchbare Arbeitssituation herzustellen. An dem Ort, an dem man sich gerade befindet.
Ein VW-Bus kann helfen.
Mit einem drehbaren Sitz, einem Klapptisch und dergleichen.
Erst recht, wenn man den Bus für sich allein hat.
Aber schon für zwei wird es eng, so bald man nicht mehr auf "draussen" ausweichen kann, den mitgebrachten Klapptisch und die Klappstühle.
Wenn es regnet, kalt oder stürmisch wird, ist auch das keine Option mehr.
Und egal wie man es macht: ständig bist du am Suchen, Auf-, Um- und Abräumen. Im Bus und um den Bus herum.
Schlau ist, wer sich gut organisiert und immer auf dem Schirm hat, wo sich gerade welches Gerätchen und welches Käbelchen befindet. Was noch aufgeladen ist, mal wieder nicht und wo dieser verdammte Adapter wieder vergraben ist.
Apropos Adapter:
Egal wie gross dein Camper ist – manche Leute sind tatsächlich in einer Art Omnibus unterwegs, mit Garage für den Elektroroller oder einen Kleinwagen hinten drin.
Ein Stromkabel brauchen sie alle.
Zum Anschluss an den nächsten Verteilerpfosten.
Mit einer Schuko-Steckdose am Camper-Ende und einem blauen Camping-Stecker am Pfostenende.
Uns reichen 15 Meter, plus 10 Meter Standard-Kabelrolle mit 4 Steckdosen.
In der Schweiz braucht es natürlich noch ein zusätzliches Adapterli, weil man auch am Camping-Pfosten einen Standard hochhält, der nur in der Schweiz gilt. Konnten wir in Locarno gegen 20 Euro Pfand ausleihen.
Am ersten Arbeitstag zuhause stelle ich jedenfalls fest: stationär arbeiten hat echt was für sich. Da passt alles. Da ist alles schon organisiert.
Einschalten. Loslegen. Und gut is'.
So kann das in den nächsten Wochen und Monaten weitergehen.
Und auch dieser Podcast wird sich ab der nächsten Episode wieder normalisieren. Und wer weiss, vielleicht erscheine ich demnächst sogar in einem zweiten Podcast-Format.
Was. Wann. Worüber. Und mit wem.
Das kann ich hier noch nicht verraten.
Wenn du jetzt neugierig geworden bist, hilft nur eines: diesen Podcast abonnieren. Am besten auch gleich teilen und auf die Glocke klicken usw.
Du weisst, was ich meine 🙂
In diesem Sinne!
Bis nächsten Montag
Die E-Mail-Adresse für deine Fragen, Wünsche, Ideen, kritische Anmerkungen und sonstige Hoffnungen lautet wie immer
fragwolfram@wolframklaeger.com
Ich freue mich auf dein Feedback.
Und vielleicht hast du ja sogar Lust, hier demnächst im Interview aufzutauchen.
Sag Bescheid!
In jedem Fall:
Alle Grüsse, Ciao Ciao, Dein Wolfram und nach diesem fürchterlichen Samstag erst recht: PEACE!