Online Business aufbauen: Wie schaffen Solopreneure das alles?

Transkript der Episode 18 von Frag Wolfram, dem Online Business Podcast mit Wolfram Kläger vom 13.06.2023

Selbstständig machen hat viele Facetten. Noch mehr Anforderungen. Als Einzelkämpfer brauchst du ewig. Die Abkürzung: Lass dir helfen oder lass es bleiben!

Was unterscheidet Selbstständige von Unternehmer:innen?

Selbstständige arbeiten ständig selbst. Sie sind das Unternehmen.

Unternehmer:innen bauen ein System, führen Angestellte, lassen arbeiten und arbeiten selbst mehr am Unternehmen, als im Unternehmen.

Ergänzend: Investor:innen geben Kapital für Unternehmensgründungen und dergleichen und lassen Unternehmer:innen arbeiten.

Selbstständig als Freelancer vs. Freiberufler

Selbstständig bedeutet, sein eigener Arbeitgeber zu sein. Im Gegensatz zu Angestellten, die abhängig beschäftigt sind, im Rahmen eines Arbeitsvertrages mit ihrem Arbeitgeber.

Freelancer sind selbstständige Auftragnehmer:innen, die als freie Mitarbeiter:innen

  • ihre Arbeitszeit an unterschiedliche Auftraggeber verkaufen (Dienstleistungsverträge)
  • bestimmte Arbeitsergebnisse an verschiedene Auftraggeber verkaufen (Werkverträge)
  • oft im IT-Sektor in der Softwareentwicklung für Websites und Apps

Ergänzend: Scheinselbstständige haben nur einen einzigen, festen Auftraggeber.

Als Freiberufler gelten Angehörige bestimmter wissenschaftlicher, künstlerischer, schriftstellerischer, unterrichtender oder erzieherischer Berufe, die in Deutschland nicht als Gewerbe zählen und deshalb von der Gewerbesteuer befreit sind, z.B. Ärzte, Anwälte, Künstler, Berater (siehe z.B. Wikipedia, brunel.net).

Selbstständig als Solopreneur (Definition)

"Ein Solopreneur (oder eine Solopreneurin) ist ein gestaltender Unternehmer, der sein Unternehmen als Solo-Gesellschafter formt und aufbaut.

  • … arbeitet an eigenen Projekten und Produkten
  • … partnert oder beauftragt, stellt nicht an"
smartbusinessconcepts.de

    Das trifft es schon mal so ungefähr.

    Meine Definition von "Solopreneur" / "Solopreneurin"

    • Solopreneur:innen sind Selbstständige, die ein Unternehmen führen, das keine Angestellten hat, aber ansonsten auftritt, als ob es Angestellte hätte
    • Ein Ein-Personen-Unternehmen mit Firmenbezeichnung, Rechtsform und Branding
    • mit einem standardisierten Angebot an Produkten, Projekten und Dienstleistungen
    • Von aussen ist kein Unterschied zu "richtigen" Unternehmen mit mehreren Angestellten erkennbar.
    • Im Innenverhältnis sind oft Freelancer und weitere Solopreneur:innen in einem Team oder Netzwerk eingebunden.
    • Das heisst, die Arbeitsteilung wird flexibel mit Externen organisiert, statt feste Arbeitsverträge mit eigenen Angestellten zu vereinbaren.

    Das hört sich doch schon mal an, das ist so gut wie perfekt fürs Online Business. Und wenn du dich im Web umschaust, tummeln sich da ja auch eine ganze Menge One-Man-Shows und One-Woman-Shows.

    Die Prozesse sind hier schon weitgehend digital, was die Zusammenarbeit im Netzwerk erleichtert. Oft haben wir es sogar mit digitalen Produkten zu tun. Was es noch leichter macht, sich mit Externen arbeitsteilig zu organisieren, z.B. rein projektbezogen.

    Wobei, Achtung, Schein und Sein ist oft etwas Anderes.

    Schein vs. Sein

    Wer kommerziell wirklich erfolgreich ist, schafft das eher selten bis ganz selten als One-Person-Business.

    So bald du hinter das Personal Branding schaust, werkelt da hinter dem Aushängeschild, der Gallionsfigur eben doch ganz oft ein Team aus 2 bis 8 Personen.

    Und dabei macht es keinen grossen Unterschied, ob du dir Blogs, Podcasts oder YouTubes anschaust.

    Selbst reine Affiliate Marketer sind oft als Team organisiert.

    Gut. Okay. Aber jetzt noch mal schnell gegoogelt: Was braucht es, um so ein Online Business aufzubauen?

    Diesmal bin ich ganz oben bei gruender.de gelandet.

    Häufige Fragen (FAQ) zu Online Business aufbauen (Beispiel: gruender.de)

    gruender.de: "Du spielst mit dem Gedanken ein eigenes Online Business aufzubauen? Dann bist du hier genau richtig."

    Aha. Sehr schön!

    Häufige Frage Nr. 1:

    Kann man ein Online Business ohne Geld starten?

    gruender.de: "Ja, es gibt bestimmte Tätigkeiten, mit denen man ein Online Business starten kann und so gut wie kein Startkapital benötigt."

    Okay. Jetzt hätte ich gerne gewusst: Welche bestimmten Tätigkeiten sind das denn?

    Egal!

    Häufige Frage Nr. 2:

    Was sind die Voraussetzungen für ein Online Business?

    gruender.de: "Wichtige Voraussetzungen für ein erfolgreiches Online Business sind vor allem die Erstellung einer Webseite oder eines Online-Shops, die notwendige Hardware, das Bespielen der richtigen Kanäle und der Aufbau einer Marke."

    Moment, nicht so schnell. Sortieren wir das noch mal. Also: Wichtige Voraussetzungen für ein erfolgreiches Online Business sind vor allem

    1. eine Website oder ein Online-Shop (Was ist der Unterschied?)
    2. die Hardware (Für was genau?)
    3. "das Bespielen der richtigen Kanäle" (Was soll denn das heissen???)
    4. eine Marke (Ja, "Branding", das habe ich auch schon mal gehört …)

    Okay, vielleicht wird es klarer mit der häufigen Frage Nr. 3:

    Welche Online Business Ideen gibt es?

    gruender.de:

    1. Online-Shop mit Produkten oder Dropshipping
    2. Online-Coaching mit Online-Kursen
    3. Virtuelle Assistenz oder Freelancer-Tätigkeiten
    4. Affiliate Partner
    5. Influencer

    Kann man so stehen lassen. Um fair zu sein, im vollständigen Artikel, Link in den Shownotes, werden diese Stichpunkte noch etwas detaillierter beschrieben.

    Ich habe mich dazu hier im Podcast ja auch schon vertiefend ausgelassen.

    Wichtig ist mir an dieser Stelle:

    • Wer nur "Online Business" im Kopf hat, kommt nicht weiter. Entscheidend ist die Verzweigung danach.
    • Online Shops und Dropshipping (eCommerce) ist eine eigene Kategorie. Nahe dran ist teilweise Affiliate Marketing.
    • Freelancer-Tätigkeiten, z.B. für Assistenz, ist eine ganz andere Kategorie. Völlig unterschiedlich zu Social Media Influencern.
    • Ähnlich sollte man Consulting, Coaching, Online-Kurse, Memberships und Communities nicht in denselben Topf werfen.
    • Content Creation und Publishing via Blogs, Podcasts, YouTube und Tiktok sollte man mindestens erwähnen, wenn nicht als eigene Kategorie darstellen.

    Kurzfassung: "Online Business" ist nicht nur ein weites Feld.

    Es ist längst zu einer riesigen Landschaft gewachsen, in der man sich nicht mehr so einfach orientieren kann wie "damals", als es praktisch gleichbedeutend war mit Geld verdienen im Internet. Mehr oder weniger nebenbei zum Angestelltenjob (oder zur Arbeitslosigkeit).

    Dieser Podcast, Frag Wolfram, hat sich ja vorgenommen, auf die Praxis loszugehen.

    Wie sieht Online Business also ganz praktisch aus?

    Diesmal bediene ich mich bei einem Blogger, den man kennt und der sich gut auskennt.

    Tutorials und Guides (Beispiel: blogmojo.de)

    Finn Hillebrandt hat das mal auf Blogmojo.de aufgefächert, was es alles braucht, um ein Online Business aufzustellen.

    Gleich mit an die 30 Anleitungen zu einzelnen Themen.

    Beispielhaft!

    Übrigens auch beispielhaft dafür

    • wie man als Content Publisher klickstarke Überschriften formuliert
    • und die Artikel dazu locker flockig mit Affiliate Links aufmischt

    Gehen wir mal alleine durch Finns Überschriften durch (alle Links zu den entsprechenden Artikeln sind erreichbar über den Link in den Shownotes).

    Auf blogmojo.de gliedert sich das in 7 Bereiche:

    1. Ideen und Geschäftsmodelle
    2. Website erstellen
    3. E-Commerce
    4. E-Mail Marketing
    5. Affiliate Marketing
    6. Tools
    7. Rechtliches

    Gehen wir die kurz durch.

    1. Ideen und Geschäftsmodelle

    • 10 Wege, mit ChatGPT Geld zu verdienen (die auch funktionieren)
    • Online Geld verdienen: 17 seriöse Wege, die wirklich funktionieren
    • Digitale Produkte verkaufen: 15+ Ideen (inkl. Kurzanleitung)
    • Online-Business-Ideen: 27 profitable Geschäftsmodelle für 2023
    • 14 Wege, mit deinem Blog Geld zu verdienen (die auch funktionieren)

    Macht zusammen 83 Ideen und Geschäftsmodelle. Plus!

    2. Eine Website erstellen

    • Kostenlose Website erstellen: Die 7 besten Anbieter in 2023
    • Webhosting-Vergleich 2023: 13 Hoster im ausführlichen Test (inkl. Speed-Tests)
    • Website-Kosten: So viel kostet ein Internetauftritt in 2022
    • Wix Website erstellen: Die einfache Anleitung für Anfänger
    • CMS-Vergleich 2023: Die 15 beliebtesten Content-Management-Systeme
    • Blog erstellen in 2023: Der ultimative Guide für Anfänger
    • WordPress-Alternativen 2023: Die 12 besten Lösungen
    • WordPress-Website erstellen: So geht’s in 6 einfachen Schritten
    • Forum erstellen in 2023: 23 Forensoftwares im Vergleich
    • WordPress installieren in 2023: Die idiotensichere Anleitung (inkl. Trouble-Shooting!)

    Eine Website erstellen: musst du dazu all das gelesen haben?

    Mitnichten!

    Aber selbst wenn du dich wie die Meisten für WordPress entscheidest. Wenn du alles selbst machen möchtest: mach dich auf Details gefasst!

    Mit einer Anleitung alleine wirst du es auf keinen Fall schaffen, dass dein Online Business floriert.

    Aber: du hast den Anfang gesetzt!

    3. E-Commerce

    • Die 11 besten Alternativen zu Shopify
    • Die 13 besten Shopsysteme im Vergleich in 2023
    • Online-Shop erstellen in 2023: Die komplette Anleitung
    • Online-Shop mit WordPress erstellen: Die komplette Anleitung
    • Die 13 besten WooCommerce-Themes für WordPress-Shops

    eCommerce, der Online-Handel, alles, was mit Online-Shops und Dropshipping zusammenhängt, ist – ich bekenne es – nicht meine Domäne. Hier kennen sich andere viel besser aus als ich.

    Aber das führt mich zu der Idee: Finn Hillebrandt kennt sich offenbar mit allem aus. Nehme ich ihm nicht ab. Bei aller Wertschätzung für seine Blogger-Expertise.

    Bei allen Anleitungen, Tutorials, Vergleichstests usw., die dir so begegnen: es gehört immer dazu, dass du checkst, wer hier seine Expertise vor dir ausbreitet und ob du das für glaubwürdig und vertrauenswürdig hältst.

    4. E-Mail-Marketing

    • Newsletter erstellen in 2023: Der ultimative Guide für Anfänger
    • Newsletter-Tools: Die 6 besten Anbieter 2023 im Vergleich
    • Newsletter kostenlos erstellen: Die 8 besten Tools in 2023
    • Die 9 besten Newsletter-Plugins für WordPress in 2023
    • Mailchimp-Alternativen: 4 deutsche Tools, die mindestens genauso gut sind

    Auch Newsletter sind bisher noch eine meiner Schwachstellen. Das wird sich in den nächsten Wochen ändern.

    Dann warte ich – auch in diesem Podcast – mit meiner eigenen, brandaktuellen Expertise auf!

    5. Affiliate-Marketing

    • Affiliate-Marketing: Der Starter-Guide für Blogger & Content-Creator
    • Der ultimative Guide zum Amazon-Partnerprogramm (meine Erfahrungen aus 9 Jahren und 70.000+ Sales)
    • Die 4 besten WordPress-Plugins für Amazon-Affiliates in 2023

    Im Sektor Affiliate Marketing kannst du von Finn Hillebrandt sicher eine ganze Menge lernen. Er ist schon lange dabei.

    Mir fällt spontan nur Peer Wandiger ein, der mit selbstaendig-im-netz.de und weiteren Blogs noch länger im deutschen Markt ist und sich sehr gut mit Affiliate Marketing auskennt, speziell auch mit dem Amazon Affiliate-Partnerprogramm.

    6. Online-Business-Tools

    • 10 großartige Photoshop-Alternativen (5 davon kostenlos)
    • Online-Kurs-Plattformen: Die 8 besten Anbieter in 2023
    • Die 19 besten Keyword-Tools in 2023 (inkl. 2 Geheim-Tipps)
    • Landingpage erstellen in 2023: Der komplette Guide (inkl. Tools)
    • Black Friday 2023: 190+ Deals für WordPress, SEO und Online-Business
    • Rank Math: Die beste Yoast SEO Alternative in 2023?
    • 110+ Online-Business-Tools, die uns dabei helfen 25.000+ € im Monat zu verdienen
    • Die 76 besten Browser-Erweiterungen für SEO in 2022
    • WordPress LMS: Die 9 besten Plugins, um Online-Kurse zu erstellen
    • Google SEO-Tools: 50+ kostenlose Tools, Extensions & Plugins
    • Die 13 besten Membership-Plugins für WordPress in 2023
    • 7 Blognamen-Generatoren, um schneller den perfekten Namen für deinen Blog zu finden
    • KWFinder: Test, Erfahrungen und Guide zur Keyword Planner Alternative

    Aus der Übersicht wird sofort klar: du kannst gar nicht genug Tools haben und dir vor allem sicher sein:

    Du wirst sie nie alle kennen!

    Ein gutes Beispiel dafür, dass du zum Thema Online Business nichts auf Vorrat lernen oder an-coachen lassen solltest, oder prophylaktisch einen Online-Kurs belegen.

    Orientiere dich immer am nächsten Spiel:

    • Was ist jetzt wichtig?
    • Was brauchst du jetzt?
    • Was davon kannst du jetzt umsetzen?

    7. Rechtliches

    • Cookie-Consent-Tools: 10 beliebte Lösungen im Vergleich
    • Die 12 besten Alternativen zu Google Analytics in 2023
    • Liste mit AV-Verträgen: 200+ Hoster, Newsletter-Tools etc. im Überblick
    • Google & DSGVO: Welche Dienste sind datenschutzkonform nutzbar und wie?
    • DSGVO-Checkliste für Blogger und Online-Unternehmer

    Diese Übersicht bringt dir hoffentlich ganz plastisch vor Augen

    • in welchen Einzelthemen man sich ganz schnell verlaufen kann
    • wie wichtig deshalb eine Navigation ist, durch die Landschaft, die sich einem da schon nach wenigen Klicks auftut
    • die man sich entweder selbst erst einmal hart erarbeiten muss
    • oder für die man dringend Hilfe braucht

    Eine Art Kompass mit dem Fokus auf das eigene Business

    • die eigenen Ziele
    • die eigenen Fähigkeiten und
    • die eigenen Randbedingungen

    Der alles entscheidende Erfolgsfaktor als Solopreneur:in: Fokus, Fokus, Fokus

    Der alles entscheidende Erfolgsfaktor für Solopreneur:innen und alle, die das werden wollen, ist nämlich:

    Fokus, Fokus, Fokus!

    Denn ob du es mir jetzt schon glauben kannst oder nicht:

    Am Ende des Tages ist es fast vollkommen egal, für welches Business du dich entscheidest.

    Hauptsache: du tust es.

    Du entscheidest dich!

    Und bleibst anschliessend mindestens so lange dabei, bis du gute Daten hast, für alle folgenden Entscheidungen.

    Wie weit du dich dabei auf dein Gefühl verlassen kannst, weisst du hoffentlich besser als ich. Aus eigener Erfahrung mit mir selbst kann ich dir jedenfalls nicht unbedingt empfehlen, allzu viel auf deine Gefühle zu geben.

    Alles online. Komplett digital. Total egal.

    Geschäft funktioniert am besten ohne Gefühl.

    Die allerbesten Geschäftsleute von allen waren schon immer die Analytiker.

    Alle anders Gelagerten, also die Kreativen, die Sozialen und ganz vorne all die Visionär:innen haben die besten Erfolgsaussichten, wenn sie sich mit einem Analytiker oder einer Analytikerin zusammentun.

    Das haue ich jetzt einfach mal so raus.

    Dazu gibt es bestimmt auch Studien usw. Vielleicht mache ich darüber mal eine eigene Podcast-Episode …

    Dazu gehört: alleine immer tiefer verheddern oder die beste Hilfe suchen, die du kriegen kannst

    Du hast ungefähr 1.001 Möglichkeit, dich zu verheddern, bei der Planung und Vorbereitung, wie du dein Online Business aufbaust, am besten, oder noch besser.

    • Amazon hat dazu Bücher, Bücher, Bücher
    • Auf YouTube findest du Videos, Videos, Videos.
    • Auf Facebook findest du Gruppen, Gruppen, Gruppen
    • Plus ungezählte sonstige Blogs, Foren und Communities

    Oder wie wäre es, du buchst gleich einen Online-Kurs? Und noch einen? Und vielleicht diesen noch?

    Wenn dir das alles zu viel ist, kannst du dir auch gleich einen Coach aussuchen.

    Und – wahrscheinlich separat – eine Existenzgründungsberatung einplanen, bei einem darauf spezialisierten Gründungsberater oder einer Gründungsberaterin.

    Alles in allem: zu sagen, es ist ein riesiges Angebot, ist immer noch stark untertrieben.

    Wer soll da durchblicken?

    Du! 🙂

    Gott sei Dank wollen sich die Meisten gar nicht wirklich helfen lassen.

    • Die meisten Bücher werden nur gekauft. Nicht gelesen.
    • Die meisten Onlinekurse nur abgesessen. Nicht umgesetzt.
    • Viele Coachings enden, wie sie angefangen haben, wenn das Feuerwerk der bewährten Tipps & Tricks abgebrannt ist (und am Coachee vorbeigerauscht).

    Wer hat gesagt, dass es leicht ist, sich helfen zu lassen?

    Sich beraten und helfen zu lassen, ist eine Fähigkeit, die nicht gottgegeben ist.

    Die muss man sich erwerben.

    Und kann sie sogar trainieren, wie einen Muskel.

    Das Gegenteil davon ist Beratungsresistenz oder sogar Hilferesistenz.

    Beratungsresistenz (Hilferesistenz)

    Resistenz heisst in diesem Zusammenhang:

    • Du kannst mit Beratung, Unterstützung und Hilfe nichts anfangen.
    • Du magst sie gar nicht erst beanspruchen.
    • Du lehnst es vielleicht sogar ab, beraten, unterstützt, geholfen zu werden, selbst wenn du das Angebot dazu bekommst.

    Beliebte Symptome dafür sind:

    1. Du kannst nicht zuhören. Bist am liebsten selbst ständig auf Sendung, damit es nicht so auffällt.
    2. Du bist stolz darauf, ein Kontrollfreak zu sein. Alles musst du selbst machen. Denn so gut wie du kann es einfach niemand sonst.
    3. Du bist zutiefst davon überzeugt, dass du in einer ganz besonderen Situation bist, unvergleichbar mit anderen, und niemand ausser dir hat eine Ahnung davon.
    4. Du traust dich nicht zu fragen, zu bitten, zu fordern. Um Rat, Hilfe, Unterstützung, ein Gespräch, ein Feedback.
    5. Du glaubst immer noch, "Was nichts kostet, ist nichts wert"
    6. Oder: Dienstleistung hat kostenlos zu sein, andernfalls ist sie bestimmt masslos überteuert (jedenfalls ist das nichts für dich)
    7. Oder: "Wer billig kauft, kauft zweimal". Deswegen kommt für dich nur das Teuerste in Frage. Und das kannst du dir nicht leisten (und selbst wenn, willst so viel Geld gar nicht ausgeben, dafür)

    Mit den letzten drei Varianten rückt das Thema Geld in den Vordergrund.

    Schon allein der feste Vorsatz Ich will / muss gründen, ohne dafür Geld auszugeben kann alles blockieren oder deinen Erfolg auf lange Zeit ausbremsen.

    Nichts gegen arm und sexy oder einfach Sparsamkeit, aber:

    Zeit ist Geld ist Zeit

    Auch dieses Thema können wir in dieser Podcast-Episode nicht wirklich vertiefen, bis wir auf Grund stossen.

    Heute, an dieser Stelle, nur drei Kontrollfragen:

    1. Wie lange brauchst du, um alles Notwendige zu lernen (weisst du überhaupt, was alles notwendig ist)?
    2. Wie teuer werden die Fehler, die du sicher machen wirst? Wie viel Zeit kostet dich das extra?
    3. Wie gut kannst du heute einschätzen, wo deine Risiken sind, wie gross sie werden, was ist der GAU, der grösste anzunehmende Unfall?

    Ein Online Business aufbauen ist ein Wagnis.

    Du kannst im Voraus nicht wissen, worauf du dich einlässt.

    Wenn du es mit einer Reise vergleichst, dann bitte nicht mit 1 Woche All Inclusive auf Mallorca oder Kreta.

    Eher mit einer Weltumsegelung.

    Ohne Vorbereitung und Planung kann das nichts werden. So viel ist klar.

    Aber auch mit der besten Vorbereitung und Planung kannst du schon im Voraus ganz sicher davon ausgehen, dass eine Menge Ungeplantes auf dich zukommen wird. Überraschungen, mit denen du beim besten Willen nicht rechnen konntest.

    Und ist nicht genau das auch ein wesentlicher Grund, überhaupt erst damit anzufangen, dich darauf einzulassen, dazu zu lernen, die Chance zu bekommen, dass du dich weiter entwickelst, womöglich sogar: enorm weiter entwickelst?

    Aller Anfang ist leicht: Show. Your. Work.

    Die Überschrift ist geklaut. Ein bisschen.

    Von Austin Kleons Bestseller "Show Your Work, 10 Wege um auf sich aufmerksam zu machen, zeig was du kannst!".

    Link in den Shownotes.

    Es geht darum, dass du es auf keinen Fall übertreibst, mit all dem Recherchieren, Lernen, Diskutieren, Analysieren, Konzipieren, Vorbereiten und Planen.

    Es geht darum, dass du möglichst sofort anfängst zu schaffen, im schwäbisch doppelten Sinne.

    Also zu kreieren, zu produzieren und etwas Vorzeigbares zu erreichen, z.B.

    • eine Website bauen
    • eventuell einen Shop
    • einen Social Media Kanal aufbauen
    • dich in Gruppen, Foren, Communities beteiligen

    Dass du rauskommst aus der Passivität.

    Es geht darum, dass du dich an die Öffentlichkeit gewöhnst:

    • dass du für Andere, für viele Andere sichtbar wirst, dass du deine Arbeit mit Ergebnissen belegst
    • Beweistatsachen schaffst, die du mit dir selbst und anderen diskutieren kannst, um daran weiter zu arbeiten, dich laufend zu verbessern
    • dass du ausprobierst, wie es ist, zu schreiben und gelesen zu werden, zu sprechen und gehört zu werden, vor Publikum aufzutreten und dafür Applaus zu bekommen oder ausgebuht zu werden (muss ja nicht "live" sein)
    • egal ob als Blogger, Podcaster, YouTuber, Tiktoker, als Speaker, Content Creator oder gar als Social Media Influencer
    • oder auch "nur" als Affiliate Marketer oder mit einem Online-Shop

    Es geht darum, dass du all die kleinen und grossen Fehler machst

    • dass du Arbeitsroutinen entwickelst
    • die dich schneller, besser, produktiver machen
    • dass du für dich ein System baust
    • in dem du dich immer besser auskennst
    • und weisst, wo du hingreifen musst, wenn …

    Es geht darum, dass du Aufwand einschätzen lernst

    • z.B. wie lange es am Ende tatsächlich dauert, wo du dir am Anfang noch vorgestellt hast, das geht ratzfatz
    • z.B. was es dich tatsächlich kostet, in Zeit und Geld, eine Website, einen Blogpost, einen Podcast, eine Episode, ein Video usw. zu bauen
    • inklusive: was es bedeutet, "Make or Buy" – wann lohnt es sich, selbst zu bauen, wann kaufst du besser ein, einen Text, ein Bild, einen Thumbnail?

    Es geht auch darum, dass du handgreiflich praktisch, konkret erkennst

    • was deine Stärken und was deine Schwächen sind
    • was du schon gut drauf hast, was dir noch fehlt
    • was dir liegt und besonders leicht fällt vs.
    • was du "hasst" und vor dir herschiebst

    Welches Online Business passt am besten zu dir?

    Damit ist auch angesprochen, dass du überprüfst und checkst, wie weit Wunsch und Wirklichkeit auseinandergehen, was deine Persönlichkeit, deinen Typ angeht.

    Denn recht oft werden uns ein Leben lang irgendwelche Eigenschaften angedichtet, hinterhergesagt und wir glauben das, übernehmen es einfach, ohne mal wirklich zu überprüfen, ob das mehr ist, als was in deinem Horoskop immer steht, in der Brigitte oder auf dem Zuckerwürfel.

    • Bist du eher der Einkäufer-Typ, ein Analytiker, eine "Krämerseele" im besten Sinne? Und passt so perfekt zu einem Online Shop oder einem Dropshipping Business?
    • Oder schätzt du dich viel eher als der Verkäufer-Typ ein, der NEIN als Abkürzung versteht, für "Noch Ein Impuls Notwendig" und damit alle Voraussetzungen erfüllt, für glänzende Geschäfte im Affiliate Marketing?
    • Oder hältst du dich vielleicht eher für den introvertierten Schriftsteller-Typ, der sich gar nicht vorstellen kann, wie Arbeiten geht, ohne Schreibtisch und Tastatur? Dann schreibst du wahrscheinlich schon mindestens ein Blog?!
    • Oder vergleichst du dich vielleicht doch am liebsten mit dem Entertainer-Typ, der sich gar nicht satthören kann, an den eigenen Sprüchen, Witzen und spontanen Weisheiten – wie wär’s, du machst einen Podcast auf?
    • Oder noch besser: Du weisst schon genau, eigentlich bist du einfach ein Narzist und am liebsten zeigst du allen anderen, wie schön es ist, du zu sein: wer du bist, was du alles hast, wie gut du es kannst usw. – schon überlegt, wie sich ein YouTube-Kanal für dich anfühlen würde?

    Ja. Ich weiss. Alles sehr grob und zugespitzt. Nur mal so als Anregung!

    All solche Überlegungen finden ja meistens auch nicht im luftleeren Raum statt.

    In der Regel hast du ja schon eine Vergangenheit.

    Du hast schon irgendwas gelernt. In der Schule. An der Uni. Im Beruf. Oder nebenbei, beim Sport, im Verein, ehrenamtlich. Oder du hast sogar noch Hobbys.

    Was davon lässt sich digitalisieren?

    Ist damit ein Geschäft zu machen?

    Kannst du das Eine mit dem Anderen verbinden?

    Über welches Fachwissen (Expertise), über welche Praxiserfahrung verfügst du schon, zum Thema XY und wie kann dir das im Online Business nützen?

    Letzten Endes dreht sich alles darum, dass du ein möglichst glasklares Bild davon entwickelst, was du wirklich machen und erreichen willst, mit deinem Online Business.

    Je klarer du dieses Bild vor Augen hast, desto weniger brauchst du einen Coach, der oder die dir erst mal den Scheibenwischer reicht, und den Lappen zum Nachwischen dazu 🙂

    Und dann schliesst sich irgendwann der Kreis.

    Denn alle diese Entscheidungen sind reduzierbar auf die Frage:

    Make or Buy?

    Genügend Kapital vorausgesetzt, kannst du fast den gesamten Prozess einkaufen und dir deinen Business Plan nach Mass schneidern lassen.

    Und was dann im Business Plan steht, was zu tun ist, welche Ressourcen dafür benötigt werden usw. eben: einkaufen.

    Und du beschränkst dich dann vielleicht allein auf die Rolle des Unternehmers / der Unternehmerin.

    Vielleicht sogar auf die Rolle des Investors / der Investorin.

    Oder – genügend Lebenszeit vorausgesetzt:

    Du erarbeitest dir all das selbst.

    Schritt für Schritt.

    Stück für Stück.

    Stufe für Stufe.

    Absolutes Minimum: ein:e Sparringspartner:in

    Wirklich alles, alles alleine machen wollen ist nach meiner Überzeugung (und aus eigener Erfahrung) kein guter Plan.

    Es soll Ausnahmepersönlichkeiten geben, die das mit Leichtigkeit schaffen.

    Allein: ich durfte so eine Persönlichkeit bis jetzt noch nicht kennenlernen.

    Ich halte es – aufgrund meiner Lebens- und Berufserfahrung – für das absolute Minimum, dass du für diesen Prozess der Online Business Planung und des Online Business Aufbaus wenigstens einen "Sparringspartner" oder eine "Sparringspartnerin" hast (oder dir jemanden suchst).

    • Einen Menschen, mit dem du dich regelmässig austauschen kannst
    • Der vielleicht etwas Ähnliches vorhat oder sogar schon gemacht hat
    • Der dich ernst nimmt (und den du ernst nimmst)
    • Der dich motivieren und anspornen kann
    • Der dich auch mal kritisieren und hinterfragen darf

    Oder dass du dir gleich einen "Mentor" / eine "Mentorin" suchst.

    Also jemand, der in dem Feld bereits erfolgreich ist, in dem du dich auch betätigen willst. Der oder die bereits erreicht hat, was du anstrebst.

    Das ist ausdrücklich nicht dasselbe wie ein Coach.

    Coaches fühlen sich oft für viele Felder berufen, wenn nicht für alle.

    Können dir allgemein sicher viele gute Ratschläge geben.

    Und können hier oder da auch mal übertragen, was sie in anderen Feldern beherrschen, was sie von anderen Coachees gelernt haben und was dann in deinem Feld wahrscheinlich auch gilt … so ungefähr …

    Ein:e Sparringspartner:in ist auch nicht dasselbe wie ein Online-Kurs.

    Online-Kurse können wahnsinnig nützlich sein. Wenn der Inhalt das ist, was du jetzt brauchst und sofort umsetzen willst.

    Es kann dir aber genauso gut passieren, dass du 10 Online-Kurse absolvierst, nur um herauszufinden, dass du jetzt alles Mögliche gelernt hast oder gelernt haben könntest, aber fast nichts davon hat dich konkret vorangebracht, auf deinem eigenen Weg.

    Immerhin: Das Beste an den guten Online-Kursen ist die Community (wenn sie zum Kursprogramm "mitgeliefert" wird)

    Also die Kohorte von Teilnehmer:innen, die das Kursprogramm gemeinsam absolvieren und sich gegenseitig als Sparringspartner:innen und Mentor:innen unterstützen.

    Das allein kann die Kursgebühren wert sein, mehrfach!

    Fazit für heute

    Fassen wir das alles heute mal so zusammen:

    Alles alleine machen ist Silber.

    Mit jemandem darüber reden ist: Gold.

    Es machen ist Platin.

    Ja. Du kannst das alles auch gerne mal mit ChatGPT bequatschen. Oder meinetwegen mit Bard.

    Du wirst feststellen, das mit der KI ist gut und schön. Aber im richtigen Leben ist die KI halt noch lange nicht angekommen.

    Wofür es sich auf jeden Fall lohnt, dran zu bleiben, an der KI:

    All die kleinen, fiesen Details im Zusammenhang mit Websites, Webdesign, WordPress oder Shopify Themes, Gutenberg-Blöcken, CSS Snippets usw. usw.

    In diesem Sektor ist ChatGPT & Co schon heute oft viel schneller als "früher", als man noch Dutzende von Foren abgegrast hat.

    Shoutout an Reddit, StackOverflow usw.

    Bis nächsten Montag

    Der, die, das
    Wer, wie, was
    Wieso weshalb warum?
    Wer nicht fragt bleibt dumm.

    Ernie & Bert

    Ernie & Bert, die beiden Special Agents von Sesamstrasse Consulting haben so Recht.

    Wenn diese Podcast-Episode eine Botschaft hat, an dich, dann die:

    Schreib. Jetzt. Die. E-Mail. Mit. Deiner. Frage. An. Wolfram.

    Die Adresse lautet:

    fragwolfram@wolframklaeger.com

    Ich habe keine Ahnung, welche Antwort du darauf bekommen wirst. Ob du am Ende vielleicht sogar hier in diesem Podcast landest, mit deiner Frage, meiner Antwort darauf.

    Womöglich wollen wir uns sogar gegenseitig interviewen?!

    Sicher ist nur:

    • Dein Risiko ist Null.
    • Kostet dich auch nichts.
    • Ich habe dir auch nichts zu verkaufen.

    Ansonsten: immer wieder montags ist schon wieder in einer Woche, mit Frag Wolfram, Episode 19.

    Bis dahin alle Grüsse

    Ciao Ciao

    Dein Wolfram

    Und: Peace!