Transkript der Episode 2 von Frag Wolfram, dem Online Business Podcast mit Wolfram Kläger vom 13.02.2023
Online Business Geschäftsideen gibt es wie Sand im Meer. Hier geht es darum, wie du den Wellen Stand hältst.
Wenn du hier im Podcast gelandet bist, Frag Wolfram, Episode 2, mit dem Titel:
"1000 Ideen für dein Online Business"
nehme ich mal an
- du hast dir in den Kopf gesetzt, dir ein Online Business aufzubauen
- du hast mindestens die Idee, du könntest das demnächst mal angehen, mit deinem Online Business
- oder du bist vielleicht schon gestartet, hast nebenberuflich ein Online Business aufgebaut
- z.B. eine Domain reserviert
- deine Website ist online
- du hast dir Social Media Accounts
- rund um die Website eingerichtet usw.
Aber wenn du ehrlich bist, ertappst du dich immer wieder dabei
- dass tief in dir Zweifel aufkommen, ob das wirklich der richtige Weg für dich ist und ob du der Richtige bist, diesen Weg zu gehen
- dass du deine bisherigen Ideen, Ziele und Aktivitäten rückblickend doch immer wieder auch ganz schön kritisch siehst
- dass dich sogar plötzlich auch mal der Mut verlässt, rauszugehen, dich öffentlich zu committen und das umzusetzen, was du dir vorgenommen hast
- dass du manchmal sogar richtig Schiss bekommst, ob das jemals klappen wird, dass du das schaffst, dass du davon leben kannst
- oder dich sogar schämst dafür, was deine Freund:innen, Kolleg:innen, Ex-Kolleg:innen, deine Liebste, dein Liebster, deine Familie von dir denken, wenn sie erfahren, was du vorhast, was du machst, was du erreichst und eben – vor allem: womöglich! nicht! erreichst
Jedenfalls:
Im Ergebnis bist und bleibst du auf der Suche nach DER geilsten Geschäftsidee aller Zeiten, mit der einfach alles KLAR ist.
Dir selbst sowieso.
Aber auch allen um Dich herum.
Das Problem ist nur, wenn du z.B. nach dem Stichwort "Geschäftsideen für ein Online Business" googelst: es gibt so endlos viele davon. Nach einer Weile verschwimmen die ganzen Tipps vor deinen Augen. Und du siehst vor lauter Wäldern keinen einzigen Baum mehr.
Und die Wahrheit ist ja auch:
Eine Idee allein ist nichts wert
Einfach: gar nichts!
Schreibsuchti, aka Walter Epp, deutscher Grossblogger, unter anderem auch Buchautor, Werbetexter usw. bringt das knackig auf den Nenner, in meinen Worten:
- So lange du ständig viele, viele Ideen hast, sagt man vielleicht über dich: Mensch, der ist immer so kreativ, so innovativ, sie sprechen vielleicht noch jahrelang von den brillianten Ideen, die du damals schon hattest, Wahnsinn!
- Aber so lange du diese Ideen nicht umsetzt, bleibst du ein: Schwätzer.
- Ein wirklich Kreativer erzeugt, erschafft, generiert, produziert grossartige Produkte und Services am laufenden Band
- und zwar vor allem solche Produkte und Dienstleistungen, die ihm aus den Händen gerissen werden, von der begeisterten Kundschaft
Nehmen wir ein ganz grosses Beispiel: Jeff Bezos, inzwischen einer der ziemlich reichsten Menschen auf dem Globus. Du weisst schon, Amazon und so.
Was war seine usprüngliche Geschäftsidee?
Bücher verkaufen, über Internet.
Hat er auch gemacht. Von zuhause aus.
Im PC nachgeschaut, aha, neue Bestellung! Die bestellten Bücher rausgekramt, in einen Karton gelegt, zusammengefaltet, Adressaufkleber drauf und ab zur Post damit.
Und für diese Idee hat der Mann sogar seinen hochbezahlten Job an der Wall Street aufgegeben.
Wie jetzt längst alle wissen: Jeff Bezos hat mit dieser simplen Idee die Welt verändert. Der Online Buchhandel war nur das Vorspiel. Hat er sich wahrscheinlich damals schon halbwegs so gedacht. Dass aber inzwischen der Hauptteil des Amazon-Profits längst nicht mehr bei Amazon auf der Shopping-Plattform selbst generiert wird, diesem gigantischen Online-Kaufhaus, in allen Ländern und Sprachen dieser Welt, für wirklich alles und jeden – nein, das meiste Geld verdient Amazon inzwischen mit der Cloud, der Infrastruktur für alle möglichen Online-Shops und alle möglichen anderen Onlinedienste weltweit.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass das schon der Plan war, bei Jeff zuhause, in der Garage, zwischen den Kartons, vor 25 Jahren.
Jetzt bist du aber wahrscheinlich kein zweiter Jeff Bezos.
Ich bin es jedenfalls schon mal gar nicht.
Aber: wir beide können aus der Geschichte mindestens eine Lektion mitnehmen, in 3 Punkten:
- Mit welcher Idee du startest, ist im Grunde vollkommen egal
- Entscheidend ist, mit welcher Energie gehst du ans Werk – und
- welche Beständigkeit und Kontinuität legst du an den Tag – um nicht zu sagen: mit welcher Hartnäckigkeit verfolgst du deinen Weg
Wo auch immer dieser Weg startet: Wo er eines fernen Tages endet, kannst du definitiv sowieso nicht wissen, auch nicht planen, nicht mal erahnen!
Es sei denn, vielleicht, du bist Elon Musk, du kennst jeden, du kannst alles, dir gelingt auch alles …
Aber Elon Musk interessiert uns jetzt hier mal ausnahmsweise NICHT 🙂
Okay. So weit.
Was heisst das für Dich?
- Wie kommst DU an den Start?
- Mit welcher Idee auch immer?
- Wo nimmst DU deine Energie her?
- Weisst DU heute schon, wie du diese Energie immer wieder nachladen kannst?
- Was traust DU dir zu, beständig, kontinuierlich und hartnäckig genug am Ball zu bleiben?
- Kennst DU deine Schwächen, Blockaden, Barrieren, Zweifel, Ängste, die dir auf deinem Weg in die Quere kommen könnten?
- Hast du neben deinem Business Plan auch einen Plan
- wie DU damit umgehst
- wo DU dir Hilfe und Unterstützung holen kannst, um wieder auf die Spur zu kommen?
So ein Business Plan, das kann ich dir aus x-facher Erfahrung sagen, mit meinen eigenen Plänen, aber auch mit so einigen Plänen von anderen, so ein Business Plan ist suuuuper-geduldig, selbst wenn er nicht auf Papier geschrieben steht.
Die wirklich kritischen Punkte stehen da nicht drin.
Aus Gründen.
Im Business Plan sind alle Kurven gleich
So ein Business Plan hat hauptsächlich den Zweck, Investor:innen davon zu überzeugen, dass es sich lohnt, in deine Geschäftsidee Kapital zu stecken. Und auch wenn du selbst erst mal der einzige Investor bist, weit und breit, ist es natürlich eine gute Idee, dass du so einen Plan entwickelst, nur für dich.
Wie du das genau anstellst, da verweise ich hier mal auf Google und neuerdings auch auf: Bing, Edge und ChatGPT.
(Vielleicht kommt hier im Podcast ja noch mal die Frage auf. Dann gerne mehr dazu im Detail)
Zum Thema 1000 Geschäftsideen und der Endlos-Schleife mit deinen internen Kritikern – und erst recht vielleicht: der Endlos-Schleife mit deinen externen Kritiker:innen in deinem nächsten Umfeld:
Wie kommst du aus der Schleife raus?
Kommt natürlich darauf an. Auf jeden Einzelfall.
Verallgemeinert kann ich dir aber schon mal folgende Anregungen mitgeben:
- Check vor allem deine Nische, den Markt und die Marktlücke, wie du sie bisher definiert hast. Wie "hart" ist deine Vorstellung davon, wie gut sind die Zahlen, Daten, Fakten, die deine Vorstellung stützen?
- Welche Zahlen, Daten, Fakten liegen vor, die Zweifel, Mehrdeutigkeit, Unsicherheit schüren?
- Was kannst du noch recherchieren, wen kannst du befragen oder auf anderen Wegen Daten erheben, um noch mehr Sicherheit und Selbstsicherheit, Vertrauen und Selbstvertrauen, Glaubwürdigkeit und Zuversicht daraus zu ziehen?
- Hast du z.B. schon Kund:innen, Geschäftspartner:innen, Mitarbeiter:innen usw. die dafür in Frage kommen?
- Hast du schon Produkte und Dienstleistungen "draussen", für die du Feedback einsammeln kannst, die vielleicht Verbesserungsvorschläge und Ideen für neue Produkte und Leistungen haben, die du nur abholen musst?
- (muss ich dir wahrscheinlich nicht sagen, nur der Vollständigkeit halber 🙂 ) Kennst du die wichtigsten Techniken, Methoden und Tools? Wie z.B. Brainstorming, Mindmaps und SWOT-Analysen?
- Wie sieht dein Netzwerk aus, auf welche Fähigkeiten kannst du dort zurückgreifen, bei Bedarf – wie belastbar sind deine Kontakte?
- Mit wem kannst du über deine Geschäftsideen sprechen, vor allem über die verschiedenen Optionen zur Umsetzung deiner Ideen?
- Wer könnte dein Sparring-Partner sein, wer darf dich auch mal kritisieren oder sogar in die Mangel nehmen?
- Wer könnte dein Mentor werden, der dich an die Hand nimmt, wenn es mal anders kommt, als du geplant hast, der dich wahrscheinlich immer wieder auf’s Neue inspirieren und motivieren kann?
- Hast du vielleicht schon ein Team (du + x), das gemeinsam am Plan arbeitet und diesen später umsetzt? Falls nicht:
- Wie stehen die Chancen, so ein Team aufzubauen? Denn selbst wenn es "nur" ein Tandem ist: das kann richtig Schub nach vorne bringen!
Diese Liste ist bei Weitem nicht vollständig.
Sie hat auch nicht den Zweck, dir jetzt erst recht die Sorgenfalten und den kalten Schweiss auf die Stirn zu jagen und dich womöglich endgültig von deiner Geschäftsidee abzubringen.
Auf der anderen Seite hilft alles nichts.
Wenn du es ernst meinst, mit deiner Idee, deinem Ziel, deinem Traum, musst du es vor allem schaffen, die wabernde Wolke voller Gefühle beiseite zu schieben.
Denn der wahre Stress ist rein emotional.
Da ist alles drin, zwischen totaler Euphorie und vernichtender Verdammung. Das kann fürchterlich anstrengend werden. Und zwar in alle Richtungen!
Mach dir immer wieder klar:
- Nichts und niemand macht dir den Stress.
- Am Ende bist es immer du selbst.
- An die Ursachen kommst du nicht immer ran.
- Vor allem nicht, so lange du auf dich allein gestellt bist.
Aber die Lösung liegt am Ende des Tages immer in der kühlen, nüchternen, rationalen Analyse von wann, wer, wie viel, was, wo, wie und warum.
Jedenfalls für den geschäftlichen Teil.
Für die psychotherapeutische Komponente, sag ich mal, die das zwangsläufig auch mit sich bringt, dafür fühle ich mich weder kompetent noch zuständig.
Und mach jetzt auch schon Schluss für heute, leg mich erst mal selbst auf die Couch 🙂
Danke auch diesmal fürs Zuhören!
Ich hoffe, du hast aus dieser Episode was für dich mitgenommen.
Bis heute in einer Woche.
Immer wieder montags
Und nicht vergessen: am besten wird es hier im Podcast, wenn du dich beteiligst.
Mail deine Frage an fragwolfram@wolframklaeger.com
Freut mich riesig, wenn du dabei bist.
Bis dann!